Das fliegende Klassenzimmer

Die unten aufgeführte Beschreibung von „Das fliegende Klassenzimmer“ bezieht sich auf die Verfilmung aus dem Jahre 2003, mit Bezug auf den gleichnamigen Roman von Erich Kästner. Dabei entstand eine Anpassung auf die heutige moderne Zeit, darunter fallen Themen wie Scheidung und Arbeitslosigkeit oder die Verfolgungsgeschichte der DDR.

Das fliegende Klassenzimmer
Dauer: 109 Min.
Jahr:
Regie: Tomy Wigand
Produzenten: Christoph Holch, Uschi Reich, Peter Sterr, Susanne van Lessen, Peter Zenk
Hauptdarsteller: Ulrich Noethen, Sebastian Koch, Piet Klocke
Nebendarsteller: Hauke Diekamp, Philipp Peters-Arnolds, Frederick Lau
Studio: Bavaria GmbH, Lunaris Film, Odeon Film
Sprachen: Deutsch

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Grundsätzlich gehen die Meinungen über die Neuverfilmung stark auseinander. Wobei einige Menschen es als legitime Überarbeitung sehen und andere fühlen es, als wäre die ursprüngliche Intention und Idee zu sehr von den unterschiedlichen Neuerungen verdeckt. Dabei stimmt es, dass viele Figuren den eigentlichen Charakter verloren haben, wodurch es zu einer Beeinflussung der Geschichte kommt.

Besetzung, Regie und Drehorte

Das fliegende Klassenzimmer“ unterlag der Regieführung von Tomy Wigand. Während der Verfilmung über eine Länge von 110 Minuten wird eine etwas neuere Geschichte erzählt, ohne Altersbeschränkungen. Insgesamt sind drei Verfilmungen des Romans bekannt, wobei die ersten Werke in die Jahre 1954 und 1973 fallen. Bei der neuen Geschichte wurde auch der Bandenchef und die Realschüler-Feinde durch „Externe“ ersetzt, was auf Grundlage der Arbeit der zwei Autoren geschah, Henriette Piper und Hermine Kunka.

Uschi Reich und Peter Zenk legten Hand in der Produktion an, unter Berücksichtigung der Zusammenarbeit mit dem ZDF. Die Dreharbeiten starteten am 4. Februar 2002. Während die Innenaufnahmen in München gedreht wurden, gab es einige Szenen der Außenaufnahmen in Leipzig. In Zusammenarbeit mit der Berliner Jugend-Casting-Agentur Rietz hatte der Casting-Direktor mehr als 1000 Kinder vorsprechen lassen. Dabei gehörten später einige zu den Schauspielern, die der Kameramann Peter von Haller filmte.

Die Besetzung: Ulrich Noethen spielt im Film Johann Bökh, auch „Justus“ genannt. Sebastian Koch schließt sich dem Cast als Robert Uthofft, der „Nichtraucher“, an. Hauke Diekamp verkörpert Jonathan Trotz. Weitere Rollen gingen an: Tilmann Süß, Theresa Vilsmaier, Piet Klocke, Frederick Lau, Philipp Peters-Arnolds, François Goeske, Hans Broich-Wuttke, Constantin Gastmann, Anja Kling, Nicolas Kantor, Lisa Sommavilla, Jaime Krsto Ferkic, Kerstin Reimann, Tatjana Wehmeier, Harald Richter, Christoph Hohmann, Daniela Obermeir und Günter Kurze.

Die Musik der einzelnen Szenen stammt von Biber Gullatz, Moritz Freise und Niki Reiser, welche Christian Nauheimer zusammenschnitt.

Handlung & Inhalt vom Film „Elektra“

Ein Kapitän adoptiert Jonathan, das Waisenkind. Eines Jahres in der Adventszeit erreicht Jonathan Leipzig mit dem Flugzeug. Ziel ist es, dass der Junge dort im Thomanerchor aufgenommen werden soll. Nach der Ankunft begibt Jonathan sich zum Bahnhof, wo er auf eine junge Ladendiebin stößt, die ihm absichtlich entkommt. Allerdings verliert sie bei der Aktion ihre Sonnenbrille, welche Jonathan einsteckt.

Zum Glück wird Jonathan im Internat schnell freundlich aufgenommen. Schon bald darf er an geheimen Treffen teilnehmen, die seine Zimmerkameraden in einem alten Eisenbahnwaggon abhalten. Etwas später treffen die Jungs dort auf einen Mann mit dem Namen Bob, auch der Nichtraucher genannt. Eine kurze Vorstellung ergibt, dass es sich um den Besitzer des Grundstücks handelt. Es entsteht eine freundschaftliche Beziehung der Beteiligten.

Schon bald erfährt Jonathan über den erbitterten Kampf des Chors gegen die „Externen“ in den Klassen. Dabei handelt es sich um Nicht-Mitglieder der Thomaner. An dem Abend als das Weihnachtsoratorium von Bach in der Thomaskirche aufgeführt werden soll, nehmen die „Externen“ den Sohn des Direktors gefangen und entwenden die Noten der Sopranstimme. Es kommt zu einer gigantischen Schneeballschlacht zwischen den „Externen“ und den Thomanern, dabei befreien sie Sebastian. Jedoch kommen die Beteiligten zu spät zu der Aufführung.

Der Kantor Justus Bökh stellt den Trupp später zur Rede und sie berichten, dass sie die Regeln nicht einhalten konnten, weil sie ihrem Freund helfen mussten. Anstatt einer Strafe, erzählt der Lehrer jedoch, wie er selbst im Internat als Schüler die Regeln brach. Dabei ging es um einen Besuch seiner schwer kranken Mutter. Deswegen hat der Kantor Verständnis, dass es gute Gründe gibt, manchmal gegen Regeln zu verstoßen. Ihre „Strafe“ ist es, das Weihnachtsspiel vorzubereiten. Daraufhin finden sie im heimlichen Treffpunkt das Manuskript des Theaterstücks „Das fliegende Klassenzimmer“. Nach einigen Proben finden alle, dass sich der Text gut rappen lässt, mit Mona soll es als Rap-Musical aufgeführt werden.

Während der Proben verliebt sich Jonathan immer mehr in Mona, die Ladendiebin. Etwas später schaut Justus sich aus reinem Interesse die Proben an und erkennt den Text wieder. Ohne Erklärung taucht das Verbot für das Stück auf. Jonathan gerät deswegen in große Wut und tritt gegen die Kulissen, wobei ein Feuer im Saal ausbricht. Mit der Hilfe der Tanzlehrerin muss Justus erklären, warum das Verbot existiert. Dabei liegen alte, fast verdrängte Erfahrungen zur Grundlage. Im Anschluss wird den Jungs klar, dass der Nichtraucher Justus ist, der damals geflohen ist, und sie bringen die früheren Freunde zusammen.

Am Ende kommt es nach dem traditionellen Weihnachtsoratorium doch noch zu dem „Klassenzimmer“-Rap, was alle Eltern vollkommen begeistert.

Fazit & Kritiken zum Film „Das fliegende Klassenzimmer“

Die dritte filmische Adaption der Internatsgeschichte „Das fliegende Klassenzimmer“ knüpft an die ideellen Vorgaben des Autors an, aber gleichzeitig transformiert er die Geschichte in die Gegenwart. Die Rahmenbedingungen haben sich zwar im Laufe der Zeit gewaltig geändert, doch der Wertekanon von Kästner hat nicht an Aktualität eingebüßt. Immer noch sind die Themen Heimat, Freundschaft, Geborgenheit und Vertrauen im oberen Bereich der Lebens-Bedeutung zu finden. Deutlich wird dies durch die viel diskutierte „PISA-Studie“, wobei das Defizit der Schulen nicht im Bereich der Wissensvermittlung liegt, sondern in der sozialen Kompetenzentwicklung. Bei der Adoption haben der Regisseur Tomy Wigand und die Autorinnen die Grundlage der literarischen Vorlage beibehalten.

Zuschauer werden feststellen, dass das Ende der Neuverfilmung nicht weniger märchenhaft ist, als die literarische Vorlage, denn es geht ans Herz und wirkt fast rührselig. Die Botschaft von Kästner wird am Ende deutlich hervorgeholt: Alle benötigen Solidarität bei dem gegenseitig Zuhören und dem Zeigen der Gefühle. Im Film wurde aus dem Theaterstück ein Rap, der von den Jungen selbst gedichtet wird. Entscheiden Sie selbst, ob Sie mit der Neuverfilmung warm werden?

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